Energieautarkes Weingut

Mit einer Eigenanbaufläche von knapp 75 Hektar und einer Produktionsmenge von rund einer Million Flaschen pro Jahrgang zählt das Weingut Scheiblhofer in Andau zu den größten Weingütern des Burgenlandes.

Mit einer Eigenanbaufläche von knapp 75 Hektar und einer Produktionsmenge von rund einer Million Flaschen pro Jahrgang zählt das Weingut Scheiblhofer in Andau zu den größten Weingütern des Burgenlandes. Wie bei der Weinherstellung kommt auch bei der Errichtung neuer Anbauten innovative Technik zum Einsatz. Zum Beispiel mit dem Schöck Isolink Typ TA-H, der für die Verbundwirkung der dreischaligen, wärmedämmenden Sandwichelemente der neuen Lagerhalle sorgt. Das Weingut zählt zu den modernsten und nachhaltigsten Winzerbetrieben Österreichs und zeichnet sich unter anderem durch seine energieautarke Produktion aus.

Ein Weingut zum Erleben

Die Architektur ist inspiriert von den großen Weingütern in Übersee. Die bauliche Erweiterung ging mit dem steigenden Absatz der mehrfach ausgezeichneten Weine einher: Der Verkaufsbereich wurde 2011 wurde neu errichtet, dessen beleuchtete Konturen in Anlehnung an den Familien- und Firmennamen in den Abend- und Nachtstunden ein rotes „S“ über die pannonische Tiefebene strahlen. Materialien wie Granit und Eichenholz oder die aufeinander gestapelten Barriquefässer als tragende Säulen für den überbauten, offenen Eingangsbereich schaffen dabei den Ausgleich zur modernen Stahlbetonkonstruktion mit Glasfassade. Die Errichtung der „Hall of Legends“ folgte 2014. „Ursprünglich vorrangig als Lagerhalle für die heute über 3.000 Barriquefässer gedacht, haben wir das Gebäude noch während des Baus zur Multifunktionshalle umgeplant und erweitert“, erklärt der Architekt und Generalunternehmer Werner Thell. So steht nun auf einer Fläche von 1.200 m2 samt 14 Meter langer Bar auch ausreichend Platz für große Events zur Verfügung steht. Der „Hall of Legends“ folgten die „Black Box“ sowie das „City Center“ als zusätzliche Erweiterungsbauten im zeitgenössischen Design. Erich Scheiblhofer freut sich über jeden Besucher, auch wenn das Gut in erster Linie ein Produktionsbetrieb ist. „Unsere Kunden sollen sehen, wo der Wein herkommt, wo er gewachsen ist und wie er produziert wird“, so der Winzer mit Faible für moderne Architektur.

Projekt mit innovativer Bautechnik

Jüngstes Projekt ist eine weitere Lagerhalle, die auf einem schmalen Handtuchgrundstück rückseitig an den Bestand andockt. Den schnellen Baufortschritt der Lagerhalle garantiert der Einsatz von Fertigteilen. 3.500 m2 fertige Wandelemente wurden per Tieflader antransportiert und in vier Wochen zusammengebaut. Für eine ausreichende Wärmedämmung wurden die Wandteile als Sandwichelemente mit innerer und äußerer Sichtbetonschale und zehn Zentimeter starkem Dämmkern gefertigt.
Der Schöck Isolink Typ TA-H sorgt für die Verbundwirkung der dreischaligen Konstruktion. Mit einem Durchmesser von 12 Millimetern können Element- und Sandwichwände mit aufstehenden oder freihängenden Vorsatzschalen und Wärmedämmstärken bis zu 35 cm realisiert werden. Dabei werden die äußere und innere Schale wärmebrückenfrei miteinander verbunden. „Möglich ist das dank der Verwendung von Glasfaserverbundwerkstoff, der eine äußerst geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist“, erklärt Kurt Jocham, Produktingenieur bei Schöck. Damit werden die Wärmedurchgangswerte von kerngedämmten Wänden im Vergleich zum Einsatz von Edelstahl- oder Betonstahlankern laut Hersteller verbessert. Ein weiterer Vorteil sei die hohe Wirtschaftlichkeit, denn mit den Lösungen von Schöck werden weniger Anker (in der Regel fünf pro Quadratmeter) und keine Abstandshalter benötigt. Den Grund dafür erklärt Jocham wie folgt: „Der Schöck Isolink ist an beiden Enden um 30 Grad abgeschrägt, das bedeutet, dass er bei der Produktion im Fertigteilwerk bis zur Aufstandsfläche eingesetzt werden kann – man benötigt keine Abstandshalter, womit sich die Anker sehr schnell und simpel verarbeiten lassen. Da keine Betonüberdeckung erforderlich ist, wird ein deutlich besserer Verbund erzielt und dank der Abschrägung zeichnet sich der Anker auch nicht an der Fassade ab.

Energieautark dank Photovoltaik

Nicht weniger innovativ als der Einsatz von Glasfasern zur wärmebrückenfreien Fertigung der Wandscheiben ist die gesamte Gebäudetechnik des Ensembles. Für den Ausgleich von Temperaturspitzen sorgt z.B. die Bodenplatte mit Betonkernaktivierung. Die hauseigene Photovoltaikanlage stellt die benötigte Energie bereit. Diese ist auf den Dächern der einzelnen Gebäude installiert. Mit der Installation der zusätzlichen Photovoltaikpaneele auf dem Dach der neuen Lagerhalle wird die Leistung auf insgesamt 268 Kilowatt peak erhöht und damit mehr Strom generiert, als für die Produktion und den Betrieb der Gebäude verbraucht wird.        

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Bildquellen: ©Schöck Bauteile GmbH