Spitzenarchitektur für Spitzenforschung

Der Campus von IST Austria in Klosterneuburg – Maria Gugging wird seit 2006 vom Land NÖ und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) entwickelt. IST Austria betreibt dort naturwissenschaftliche Grundlagenforschung und Postgraduiertenausbildung.

Die Forschung von IST Austria hat schon heute Weltrang. In der aktuellen Bauphase bis 2036 soll der Campus in Klosterneuburg weiter wachsen, damit bis dahin 1.500 Forscher:innen tätig sein können. Das Land NÖ und der Bund haben in einem europaweiten Wettbewerb die Planung einer neuen Struktur aus zwei Laborgebäuden, einem Bürogebäude, einer Cafeteria, einem Learning Center und einer Parkgarage ausgeschrieben. Von einer Jury wurde das überzeugende Projekt von ATP architekten ingenieure/ATP sustain an erster Stelle gereiht.

Ein Campus für die Menschen

Die Aufgabenstellung des IST Austria war es, mit der Erweiterung eine Umgebung zu schaffen, die Höchstleistungen in Studium und Forschung ermöglicht und im internationalen Vergleich Maßstäbe setzt. „Die Labore der Zukunft müssen mehr sein als ein Ort der Wissenschaft. Sie müssen Offenheit, Kommunikation und Zukunftsfähigkeit verkörpern. An diesen hohen Erwartungen haben wir unseren Entwurf orientiert“, sagt Dario Travaš, ATP-Partner und Head of Design von ATP Wien. 

Besonders überzeugend gelang die Übersetzung dieses Selbstverständnis durch architektonische Maßnahmen zur Förderung des interdisziplinären Austausches wie etwa das von ATP gesetzte Klimaentrée mit Nebelduschen und Wasserelementen als zentralen Empfangsplatz. Als kommunikationsfördernde Treppen- und Terrassenlandschaft ausgestaltet führt es Besucher:innen zwischen LAB 6 und LAB 7 zur neu entstehenden Plattform und bietet Verbindungen zur Dachlandschaft sowie zum ART BRUT-Museum Gugging.

Schrittmacher für Klimaneutralität

„Wie bei all unseren Projekten forcieren wir auch in diesem Entwurf aktiv und bewusst die Nutzung nachhaltiger Baustoffe und energieeffizienter Produkte und würdigen einen umweltschonenden Ressourceneinsatz“, erklärt Travaš das ökologisch verantwortungs-bewusste Planungsvorgehen, das bei ATP im sogenannten „ATP Green Deal” bereits vor zwei Jahren gemeinsam mit ATP sustain, der ATP-eigenen Forschungsgesellschaft für nachhaltiges Bauen und Bauphysik, zum Standard etabliert wurde. 

Dieser besondere Anspruch wurde von der Jury mit der einstimmigen Vergabe der Höchstpunktezahl in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ auch entsprechend honoriert. Neben der energieeffizienten Gebäudehülle, dem Einsatz von Geothermie und dem bedarfsoptimierten Betrieb der Anlagen werden die klimasensible Gestaltung der Freiräume, die Verwendung von Geländeaushubmaterial für die Geländemodellierungen, der Einsatz von Holzverbunddecken sowie das „Mixed-in-Place-Verfahren“, das auch den Baustellenverkehr reduziert, besonders lobend im Jury-Protokoll erwähnt.

Angestrebte Zertifizierung: klimaaktiv-Bewertung in GOLD

Quelle (Header): ATP