Adina Apartment Hotel mit Elementfassaden von Schüco

Mit dem aus fünf Gebäuden bestehenden, nach Plänen von Winking Froh Architekten umgesetzten Ensemble „Hamburg Heights“ wird die „Spiegelinsel“ zum modernen Büro- und Wohnquartier nachverdichtet. Nach den denkmalgerecht durchgeführten Sanierungen des alten Spiegel-Verlagshauses und des ehemaligen IBM-Hochhauses (IBM Tower Hamburg) wurde das Adina Apartment Hotel Hamburg Speicherstadt fertiggestellt. Der langgestreckte Neubauriegel integriert auf acht Ebenen 202 Zimmer im Vier-Sterne-Standard. Die transparente Außenhülle wurde mit der Schüco Fassade FWS 60 CV umgesetzt.

Als 1967 das IBM-Hochhaus (IBM Tower Hamburg) an der Hamburger Ost-West-Straße eingeweiht wurde, galt der 17-geschossige Bau von Architekt Werner Kallmorgen als utopisches Symbol für technischen Fortschritt. Charakteristisches Element ist die streng symmetrische, optisch einer Hollerith-Lochkarte nachempfundene Fassade, die sinnfällig auf die Anfänge des Computerzeitalters verweist. Endgültig zum stadtbildprägenden Blickfang wurde der Standort dann zwei Jahre später mit dem direkt nebenan, ebenfalls nach Plänen von Werner Kallmorgen fertiggestellten Spiegel-Verlagshaus, das nicht zuletzt aufgrund seiner schrill-modernen Innenausstattung des dänischen Designers Verner Panton zur bekannten Architektur-Ikone wurde.

Innenstadtnahes Büroquartier „Hamburg Heights“

Nach dem Umzug beider Unternehmen stand die „Spiegel-Insel“ seit 2011 für einige Jahre leer. Inzwischen entstand auf dem 7.700 Quadratmeter großen Areal das innerstädtische Quartier „Hamburg Heights“. Das durch die Hochtief Projektentwicklung GmbH entwickelte, in sämtlichen Abschnitten durch das Hamburger Architekturbüro Winking+Froh geplante Gebäudeensemble sieht eine deutliche Verdichtung des Standortes vor und umfasst dazu neben den beiden sanierten Bürohochhäusern auch drei neue Sockelbauten: Mit dem Projekt „Hamburg Heights 3“ (Adina Apartment Hotel) wird das Ensemble nach Norden eingefasst, die zwischenzeitlich ebenfalls fertiggestellten Neubauten „Hamburg Heights 4“ (Premier Inn Hotel) und „Hamburg Heights 5“ (Wohnungsbau mit 49 Einheiten) komplettieren die „Spiegel-Insel“ in Richtung Osten bzw. Süden.

Im denkmalgerecht sanierten – und mit dem DGNB-Siegel für Nachhaltiges Bauen in Gold ausgezeichneten – Spiegel-Verlagshaus stehen seit 2016 auf einer Fläche von 8.100 Quadratmetern flexible Büroflächen zur Verfügung. Im ebenfalls umfassend sanierten IBM-Gebäude („Kallmorgen-Tower“) zieht auf einer Fläche von 7.500 Quadratmetern eines der bundesweit größten Coworking-Center ein.

Adina Apartment Hotel mit Schüco Fassade

Ebenfalls bereits fertiggestellt ist das im Dezember 2017 eröffnete Adina Apartment Hotel, das als 100 Meter langer straßenbegleitender Riegel das Quartier in Richtung Norden zur Willy-Brandt-Straße abschließt. Auf acht Ebenen finden sich hier 202 individuell gestaltete Studios und Apartments mit warmherzig-entspannter Atmosphäre ebenso wie vielfältig nutzbare Veranstaltungsräume, ein Restaurant und ein Schwimmbad. Nach außen wird der Neubau durch seine großflächig verglaste, lediglich durch die Geschossdecken unterbrochene Rasterfassade geprägt, die mit ihrer strengen Symmetrie das Gestaltungskonzept der beiden Hochhäuser aufgreift. Im Zusammenspiel von Alt und Neu ist so ein homogener architektonischer Gesamteindruck entstanden.

Vielfältige Fassadenlösungen von Schüco

Um eine möglichst frühe Fertigstellung des Hotelbaus zu ermöglichen und gleichzeitig eine reibungsfreie Logistik für die weiteren Bautätigkeiten auf der Spiegel-Insel sicherzustellen, war der Rohbau mit Hilfe einer intelligenten Verbindung von Fertigteil-, Halbfertigteil- und Ortbetonbauweise in einer Rekordzeit von 15 Tagen pro Geschoss errichtet worden. Nach Abschluss der Rohbauarbeiten konnte im nächsten Schritt die Fassade umgesetzt werden. Um die Anforderungen an hohen Schallschutz und optimale Wärmedämmung zu erfüllen und eine harmonische Ansicht zu erhalten, die trotzdem den Einbau von Fensterflügeln zuließ, kam das neu entwickelte Schüco Fassadensystem FWS 60 CV zum Einsatz, das auch bei den anderen beiden Neubauten vor Ort verwendet wurde: „Eine Besonderheit des Systems ist, dass die Festfelder und die Öffnungselemente mit einer Ansichtsbreite von nur 60 Millimetern von außen nicht zu unterscheiden sind“, erklärt Michael Spranger, Key Account Manager bei Schüco. „Und auf der bündig geschlossenen Innenseite sind die Fensterflügel nur durch eine filigrane Schattenfuge und den Fenstergriff erkennbar.“

Um einen schnellen und kostengünstigen Baufortschritt zu ermöglichen, wurde das System von teilelementierten, in eine Stahlzarge eingearbeiteten Fensterbändern mit zwei, drei, vier oder fünf Achsen ausgeführt: „Ausgehend von einem Achsmaß von 1.300 x 2.200 Millimeter ergaben sich somit Elemente mit einer Baulänge von bis zu 6.500 Millimeter“, berichtet Norbert Heesen, Geschäftsführer der Heidersberger Fassadenbau GmbH aus Greven, die zuvor bereits an der Sanierung des Spiegel-Hochhauses beteiligt war und die gegenwärtig auch die beiden anderen beiden Neubauten umsetzt. „Auf der Baustelle wurden die bis zu 1.000 Kilogramm schweren Elemente mit Hilfe eines Krans auf eine am Baukörper befestigte, dreidimensional ausrichtbare Unterkonstruktion aus Stahl eingehangen.“ Je nach gewünschter Transparenz und Möglichkeit zur Belüftung kamen dabei Elemente mit opaken und transparenten Festfeldern sowie mit entsprechenden Kippflügeln zum Einsatz. Sämtliche Elemente wurden mit einer 3-fach-Verglasung ausgeführt, lediglich bei den Flügeln wurden spezielle Sonderprofile für eine 2-fach-Verglasung integriert, um eine optimale Bedienbarkeit der Flügel zu erreichen. In Teilbereichen wurde für eine optimierte natürliche Belüftung das Parallel-Ausstellfenster Schüco AWS 114 verbaut, das sich optisch nahtlos in die vorhandene Fassadenoptik einfügt.

Eine abweichende Gestaltung zeigt das erhöhte Sockelgeschoss des Hotelbaus. Hier wurde die Pfosten-Riegelkonstruktion FWS 60.HI mit 1.300 x 3.400 Millimeter großen, dreifach verglasten Elementen umgesetzt. Als Fenster wurden Einsatzelemente aus der Serie AWS 90.SI+ integriert, daneben wurden ein- sowie zweiflügelige Türen aus der Serie ADS 90.SI verwendet. Eine Besonderheit sind die im Kopfpunkt der Konstruktion verdeckt eingebauten ZIP-Markisen, die eine windfeste Führung im innovativen Reißverschlussverfahren ermöglichen. Trotz hochwertiger Technik wurde so ein homogenes Fassadenbild ohne störende Details erreicht, das sich nahtlos in die Gesamtarchitektur des Standortes einfügt.

www.schueco.com

Bildquelle: Schüco International KG // Fotograf Felix Löchner